01.05.2007

Pressemitteilung Birnengitterrost

Wer mag sie nicht, die süße Gräfin von Paris, die schmelzende Madam Verté oder die saftige Conferece? Die Rede ist von den Birnen. Sie stellen zweifellos eine Delikatesse unter den vielen Obstsorten dar und stehen dennoch im Schatten vor allem der Äpfel. Dies hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt, da Birnen nicht nur gerne von der Bakterienkrankheit Feuerbrand, sondern auch vom Birnengitterrost befallen werden.

Etwa um Mitte Juni kann der Hobbygärtner gelbliche Flecken an den Oberseiten der Birnenblätter entdecken, die später in Orange umfärben. Ab August bilden sich dann blattunterseits braune, warzenähnliche Ausstülpungen, die den Birnenfreund um seinen Baum fürchten lassen.

Interessanterweise hält sich der für dieses Krankheitsbild verantwortliche Pilz den Winter über nicht an den Birnbäumen, sondern an verschiedenen Wachholderarten auf. Dort lässt er auch seine Sporen ausreifen, die er dann ab Mitte Mai auf Reisen schickt. Bis zu einem Kilometer weit können sich die Sporen mit Hilfe des Windes verbreiten. Gelangen sie auf die jungen, sich gerade entfaltenden Blätter der Birne, ist vor allem bei feuchtwarmer Witterung die Infektion nicht mehr zu vermeiden – denn entgegen früher ist eine Bekämpfung im Haus- und Kleingarten mit chemischen Präparaten nicht zulässig. Pflanzenstärkungsmittel, wie Neudo-Vital Obst-Pilzschutz haben nur bedingt eine Wirkung. Drei bis vier Behandlungen ab Anfang Mai im Abstand von etwa 7 – 10 Tagen, sind Voraussetzung. Behandlungen gegen Schorf mit zugelassenen Mitteln wirken ebenfalls nur befallshemmend.

Über die Sortenanfälligkeit von Birnen gibt es kontroverse Erfahrungen: ‚Williams Christ', ‚Alexander Lucas', ‚Conference' gelten als stärker befallen, ‚Concorde', ‚Madame Verté', ‚Vereinsdechant' hingegen als etwas toleranter. Das steht und fällt mit dem Vorhandensein anfälliger Zwischenwirte des Pilzes. Oft wird behauptet, dass Streuobstsorten weniger betroffen sind. Das stimmt nicht generell. Möglicherweise liegen derartige Bestände nur weit genug von den nächsten Wachholderarten entfernt.

Wann ist ein Befall als so stark einzustufen, dass er sich negativ auf die Vitalität der Bäume auswirkt? Drei bis vier Flecken pro Blatt stellen bei wüchsigen Bäumen noch keine Gefahr dar. Überwiegt jedoch der Orangeanteil im Blatt über mehrere Jahre, so leiden die Assimilationsleistung und somit die Zuckerbildung in der Frucht ebenso wie die Einlagerung von Reservestoffen in die Knospen. Kommt dann noch Stress hinzu, z. B. durch extreme Hitze und Trockenheit im Sommer oder starke Fröste, dann können besonders ältere, nicht mehr vitale Bäume schneller absterben.

Empfehlungen, befallene Blätter abzuzupfen, ist keine ernst zu nehmende Bekämpfungsmaßnahme. Erstens lässt sich dies nur bei jungen Bäumen realisieren und es muss rechtszeitig, d. h. vor der Ausbildung der Warzen an der Blattunterseite, erfolgen: Also gegen Anfang/Mitte August, bevor die Sporen aus den Birnenblattunterseiten entlassen werden.

Zweitens leiden die Bäume unter den fehlenden Blättern, weil sie dann nicht mehr genügend Assimilate bilden können. Auch das Entfernen von krankem, abgefallenem Herbstlaub bringt nichts, denn da sind die Sporen schon entwichen!

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371/501 582.

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